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Tacheles in Berlin!

Die Friedrichstraße in Berlin-Mitte ist über die Stadtgrenze hinaus bekannt. Ob wegen der hohen Dichte internationaler Marken und Geschäfte, des umfangreichen Kulturangebots oder auch einfach aufgrund der zahlreichen dort kreuzenden Zug-, Tram- und Bahnverbindungen – kaum ein Berliner oder Berlin-Besucher kommt an ihr vorbei.

Auch das ehemalige Künstlerzentrum „Tacheles“ galt mit seinem Graffiti-übersäten Szenecharme lange als Touristenattraktion. Es ist das letzte erhaltene Gebäude des 1909 eröffneten Kaufhauses Friedrichstraßenpassage. Der Gebäudekomplex erstreckte sich damals von der Friedrichstraße bis zur Oranienburger Straße und war nach der Kaiserpassage die zweitgrößte Einkaufspassage der Stadt. Nun investiert eine Fondsgesellschaft auf dem 25.000 Quadratmeter großen Gelände eine halbe Milliarde Euro und lässt ein neues Stadtquartier entstehen. Nach Abbruch der nicht denkmalgeschützten Bauten hat die Herzfelder Einheit der EGGERS-Gruppe mit den Erdarbeiten an diesem auch „letztes Filetstück von Berlin-Mitte“ genannten Grundstück begonnen. Die zentrale Lage erfordert viel Flexibilität. „Wir könnten noch schneller sein, doch unsere Lkw kommen im Berliner Stadtverkehr immer wieder ins Stocken“, beschreiben Marco Hübel, Bauleiter, und Bernd Weese, Polier, die Herausforderung des Prestigeprojekts in der belebten Hauptstadt. Seit Ende April sind zudem Archäologen auf dem Gelände. Unter einem ehemaligen Parkplatz schaufelten und schürften und fegten sie – und legten so die Überreste von Berlins erster Reformsynagoge frei. Sie wurde um 1852 erbaut, in der Pogromnacht vom 9. November 1938 stark zerstört und schließlich nach Kriegsende endgültig abgerissen.

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